Modes für Dummies – kleine Einführung

Einblick in die Welt der Modes                             

Hier findest Du eine kleine und leicht verständliche Einführung in die Welt der Modes, ohne viel Schnickschnack und Fachbegriffe, einfach erklärt.

Einführung in die Welt der Modes:

Die wichtigste Tonleiter in unserer westlichen Musik, auf die sich die ganze Harmonielehre stützt, ist die Dur-Tonleiter.

Sie hat sich kulturell im Laufe der Zeit als, für unsere Ohren, am wohlklingendste herauskristallisiert und somit in unserer Musik etabliert.

Die Modes sind nichts anderes, als Umkehrungen eben dieser Dur-Tonleiter.


Umkehrungen von Dur

Genauso wie wir Umkehrungen bei Akkorden haben, wo wir einmal den Grundton im Bass haben, den Grundton dann bei der 1. Umkehrung eine Oktave höher spielen und somit die Terz im Bass haben, bei der 2. Umkehrung dann auch die Terz eine Oktave höher spielen und wir die Quinte im Bass haben, usw., so können wir auch bei einer Tonleiter diesen Bezugston ändern.


Änderung des Klangeindrucks

Wir nutze dabei den Effekt, dass wir, je nachdem welchen Ton unserer Dur-Tonleiter wir als unseren Bass-, bzw. Grundton oder Bezugston definieren, sich der gesamte Klangeindruck ändert, obwohl wir eigentlich immer nur die gleichen Töne spielen.

Ist der erste Ton unserer Dur-Tonleiter im Bass, empfinden wir die Tonleiter als positiv und fröhlich.

Nehmen wir den 2. Ton in den Bass und spielen exakt die gleiche Tonleiter drüber, wird der Klang plötzlich irgendwie sexy und frech.

Beim 3. Ton im Bass ist der Klang auf einmal exotisch, etwas ernster und emotional.

Usw..

Wir haben plötzlich, wie ein Maler, eine Farbpalette in der Hand, mit der wir mit unseren Standard-Farben ganz neue Farben mischen und gezielt einsetzen können.


Woran liegt das?

Wie kommt es zu diesen unterschiedlichen Klangbildern? Wir spielen doch immer nur die gleichen Töne?

Das liegt daran, dass unterschiedliche Tonabstände unterschiedlich auf uns wirken und die Kombination dieser unterschiedlichen Tonabstände in unserer Wahrnehmung bestimmte Klangbilder erzeugen, die sogar in der Lage sind, tiefe Emotionen in uns auszulösen.

Warum Tonabstände und ihre Kombination unterschiedlich auf uns wirken, geht tief in die Wissenschaft hinein und hat etwas mit Obertonreihen zu tun und ihren physikalischen Unterteilungen, wodurch wir bestimmte Frequenzen als angenehm empfinden und andere wiederum nicht, aber darüber gibt es ganze Bücher.

Hauptsache ist, dass sich im Lauf unserer kulturellen Entwicklung die Dur-Tonleiter als wichtigste Tonleiter etabliert hat und somit auch eine ganz bestimmte Kombination aus Tonabständen.


Der "Code"

Diese Kombination, man kann fast schon Code sagen, ist tief in uns verankert und alles was wir hören, bezieht sich irgendwie auf die Dur-Tonleiter.

Wenn wir jetzt durch die Umkehrungen dieser Tonleiter unseren Bezugston ändern, verändern wir auch ihren Code, weil sich die Struktur der Tonleiter verändert.

Die Kombination der Tonabstände hat sich jetzt nämlich verschoben.

Beispiel:

Eine normale Dur-Tonleiter fängt z.B. immer mit einem “Ganztonabstand - Ganztonabstand - Halbtonabstand” an.

Wenn wir also 2 Ganztonabstände gefolgt von einem Halbtonabstand haben, haben wir immer einen Dur-Klang und wir empfinden ihn als fröhlich und positiv.

Ein Beispiel dafür wäre das “A-lle-Mei-ne” von “Alle meine Entchen”.

Ändern wir jetzt den Bezugston und sagen, nicht der erste Ton soll unser Grundton sein, sondern der Zweite, dann fängt die Tonleiter ja bei unserem zweiten Ganztonabstand an, auf den direkt ein Halbtonabstand folgt.

Wir haben also nicht mehr 2 Ganztöne am Anfang, sondern einen Ganzton, direkt gefolgt von einem Halbton, wodurch sich der Klang komplett verändert.

Es ist jetzt nicht einmal mehr eine Dur-Tonleiter, sondern eine Moll-Tonleiter. Und wir reden hier nur von einer kleinen Änderung bei den ersten 3 Tönen.

Natürlich zieht sich die Strukturveränderung durch die ganze Tonleiter, wodurch sich die Umkehrung noch fassettenreicher auf den Klang auswirkt.


Bezeichnungen

Je nachdem welchen Ton der Tonleiter wir als unseren Grundton definieren, erhalten wir also ganz bestimmte Klangfarben, die wir gezielt nutzen können, um uns auf bestimmte Weise musikalisch auszudrücken.

Um diese Klangfarben besser kommunizieren zu können und nicht, wie bei Akkorden, Umschreibungen wie Dur/Ton 4 oder so etwas zu verwenden, hat man ihnen bestimmte Namen gegeben, wie z.B. dorisch, lydisch, etc., und sie unter den Oberbegriff “Modes” gepackt, bzw. “Kirchentonleitern” (im deutschsprachigen Raum).

Modes Teil 2:

Wenn Dich das Thema "Modes" interessiert und Du etwas weiter in die Materie einsteigen möchtest, dann lies hier weiter.


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