Benutzt du das richtige Plektrum für deinen Style?
Warum dein Plektrum unbedingt zu dir passen sollte
Im Laufe der Zeit habe ich schon unzählige, wenn nicht sogar alle, Arten von Plektren ausprobiert. Groß, klein, schmal, dick, dünn, Plastik, Metall, ja sogar mit Holz-Plektren habe ich eine Zeit lang gespielt
Nicht dass ich es für nötig hielt, mir einen ganz anderen Plektrum-Typ zuzulegen, ich war eigentlich ganz zufrieden mit meinem. Aber ich war neugierig, ob ein anderes Plektrum mir eventuell eine neue "Tür" öffnen könnte, die mir bisher womöglich verschlossen war
Mein All-Time-Favorite war lange Zeit der "Dunlop Jazztone 208". Recht klein, kaum die Größe eines Daumennagels, aber sehr Heavy. Ich fand damals die ganzen Shredder, wie Yngwie Malmsteen & Co. einfach nur Hammer und sie haben meistens eher kleinere Picks benutzt
Konnte ich gut nachvollziehen, denn mit den kleinen Picks hat man so ein Gefühl der Präzision. Man ist irgendwie viel näher an den Saiten und man hat das Gefühl der Kontrolle und kann richtig "Gas" geben
Kurze Vorgeschichte
Jedenfalls habe ich mich dann irgendwann in das "Musicians Institute" (MI) in Los Angeles eingeschrieben und das Geile dort war, dass man jede Woche mindestens eine Live-Playing-Performance in verschiedenen Genres machen musste, sodass selbst auch die hartgesottensten Metaller irgendwann auch mal einen Country-, Blues- oder Jazz-Auftritt landen mussten 🙂
Es läuft so ab, dass sich jeder Student einen Song aus einer Songliste für diese Woche aussucht und diesen dann für sein Instrument vorbereitet. Am Tag des Auftritts werden dann spontan mehrere Bands zusammengewürfelt, bestehend aus den ganzen anderen Studenten, die ebenfalls diesen Song vorbereitet haben, also Schlagzeuger, Bassisten, Sänger, etc., und die treten dann nacheinander vor den anderen Studenten und auch Zuschauern auf
Ein absolut cooles Erlebnis und bei manchen Genres, wie z.B. Metal, sorgt das Institut für eine richtige Real-Life Experience, wo bei jedem Song das Saal-Licht ausgemacht wird, die Bühnen-Lichter und die Nebelmaschine eingeschaltet werden und dann Vollgas gegeben wird. Einfach nur geil! Aber ich schweife ab ...
Die Ernüchterung
Jedenfalls, da ich u.a. auch Funk schon immer geliebt habe und mich eigentlich auch für rhythmisch gefestigt hielt, habe ich mich tierisch auf so eine Funk-Live-Playing-Performance gefreut und mich dort eingetragen
Dann die große Ernüchterung. Beim Auftritt, ich komme mit den anderen auf die Bühne, wir bereiten uns kurz vor, Mini-Soundcheck, der Schlagzeuger zählt an und wir legen mit dem Song los. Und was soll ich sagen - Katastrophe!!
Funk lebt vom tighten Rhythmus und dem Groove und ich klang so untight, wie es untighter nicht mehr geht. Ich kam mir vor wie ein Cyborg der einen auf James Brown macht. Habe ich mich wirklich so falsch eingeschätzt? Bin ich echt so schlecht?
Mich hat der Ehrgeiz gepackt. Das kann nicht sein, dass mein Rhythmusspiel so mies ist. Es war bestimmt nur ein schlechter Tag - oder ein schlechter Schlagzeuger 🙂
Also habe ich mich erneut in die Funk-Performance eingetragen, neues Lied, neues Glück. Und? Gefühlt noch schlimmer! Ich konnte es nicht glauben und musste der Tatsache ins Auge sehen, dass ich scheiße in Funk bin
Die Erleuchtung
Dritter Auftritt, gleiches Ergebnis. Es wurde einfach nur peinlich. Irgendwann habe ich meine Enttäuschung einem der Lehrer dort geschildert und er frage mich, ob ich es mal mit einem anderen Pick probiert hätte?
Nee, habe ich nicht. Dann zeigte ich ihm meinen Pick und er sagte "damit kann man kein Funk spielen. Versuchs mit einem größeren und etwas dünneren Pick, der etwas nachgibt".
Gesagt, getan. Ich besorgte mir einen größeren und etwas dünneren Pick, hab mir für den nächsten Auftritt direkt den groovigsten Song ausgesucht und - es flutschte! Als ob sich eine ganz neue Welt aufgetan hätte. Der ganze Stress, über Wochen und Monate, nur wegen eines Plektrums? Ja!
Fazit
Klar ersetzt ein Plektrum nicht die Skills, es ist kein Zauberstab. Aber man darf seine Tools auch nicht unterschätzen. Manchmal beraubt man sich seines Spaßes nur wegen kleiner Nichtigkeiten - Oops, und damit hätten wir auch gleich die Moral der Geschichte 🙂
Jedenfalls muss mein Plektrum seit jenem Tag unbedingt auch Rhythmus-tauglich sein. Daher habe ich zum "Dunlop Ultex Sharp Players Picks 1.14" gewechselt. Nicht zu dick, nicht zu dünn. Klein genug, damit man die nötige Präzision für schnelle Runs hat, groß genug, damit man jederzeit in den Rhythmus-Mode switchen kann. Kann ich absolut empfehlen
Falls du sie ausprobieren willst, dann klick mal hier
Geheim-Tipp:
Als ich wusste, das sind jetzt meine Picks, habe ich mir direkt einen ganzen Vorrats-Pack davon geholt (72 Stück!). Das ist jetzt JAHRE her und seitdem habe ich mir keine neuen Plektren mehr kaufen müssen. Jedes Mal, wenn ich das Gefühl habe, das Plektrum hat ausgedient, nehme ich mir einfach ein neues. Also, es lohnt sich und die Vorratspackung findest du übrigens hier
Nichtsdestotrotz ist jeder Jeck anders und was für mich perfekt ist, muss noch lange nicht perfekt für dich sein. Daher, falls du noch nicht so viel mit Plektren experimentiert hast, würde ich mir einige verschiedene mal zulegen und ausprobieren. Oder einfach in den nächsten Musikladen gehen und direkt austesten
Wie hat Dir der Artikel gefallen?
Konntest Du etwas Nützliches für Dich daraus ziehen? Oder hast Du Fragen? Tipps? Beschwerden oder möchtest sonst etwas zu dem Thema sagen?
Hinterlasse mir unten ein Kommentar! Ich freue mich immer über Deine Meinung und konstruktive Kritik!
P.S. Falls Du immer auf dem Laufenden bleiben möchtest, dann trage Dich in den NEWSLETTER ein, damit ich Dich über die neuesten Artikel gleich informieren kann! (hier klicken!)