Das Talent Märchen

Dem einen ist´s angeboren, dem anderen halt nicht. Oder...?                       

Heute geht es um DEN Glaubenssatz, der wahrscheinlich mehr potenzielle Musiker in Nicht-Musiker verwandelt hat, als alles andere:

"Ich habe kein Talent!"

Und in der Tat könnte man schnell zu diesem Schluss kommen, spätestens wenn man sich so manch einen Musiker ansieht, der scheinbar mühelos und ohne jede Anstrengung virtuos sein Instrument beherrscht, während unsereins sich abrackert, macht und tut und gefühlt kaum nennenswerte Ergebnisse vorzuweisen hat.

Warum fallen dem einen manche Dinge so viel leichter als dem anderen (zumindest scheinbar)? Ist es angeboren? Sind sie Genies? Oder sind wir einfach zu blöd?


Was bedeutet "Talent" überhaupt?

Wenn wir umgangssprachlich von "Talent" sprechen, dann meist mit einem geheimnisvollen, mystischen Unterton.

Es wird als eine Art übernatürliche Gabe aus einer anderen Dimension gesehen, die man bei der Geburt als "Welcome-Bonus", wahrscheinlich vom Schöpfer persönlich, gratis mitbekommen hat.

Der Duden formuliert es etwas emotionsloser:

"Begabung, die jemanden zu ungewöhnlichen bzw. überdurchschnittlichen Leistungen auf einem bestimmten, besonders auf künstlerischem Gebiet befähigt."

Also was heißt das jetzt? Begabungen, die uns quasi, wie der Name schon sagt, 'gegeben' sind? Wo wir nichts mehr beeinflussen können? Wo der eine sie hat, der andere halt nicht?


"Talent für alle!"

Nach jahrelanger Erfahrung mit Schülern, Kollegen, Freunden, Bekannten und natürlich auch mir selbst, die sich, zumindest stellenweise, immer wieder der Frage gegenübergestellt sahen, ob sie nicht vielleicht einfach untalentiert seien, kam ich zu folgender Erkenntnis:

"Talent wird maßlos überbewertet!"

Wir benutzen das Wort "Talent" viel zu leichtfertig als unumstößliches Dogma, welches jemandem, der "Talent" besitzt, die Erlaubnis erteilt, musikalisch zu sein, und andere zu lebenslanger Durchschnittlichkeit verdammt.

In Wirklichkeit (zumindest meiner Meinung nach 😉 ) verwenden wir "Talent" als eine Art Oberbegriff oder Verallgemeinerung für viele kleine Teilaspekte in unserem Leben, die maßgeblich Einfluss auf die Wahrnehmung haben, ob wir talentiert sind oder nicht.

Und jeder einzelne dieser Teilaspekte ist sehr wohl beeinflussbar und veränderbar und somit ist auch das Talent an sich alles andere als unumstößlich. 

Mit anderen Worten:


"Wir können talentiert werden!"


Was haben Talentierte, was Untalentierte nicht haben?

Vielleicht sollte die Frage eher lauten: "Welches Problem haben Untalentierte, das Talentierte nicht haben?"

Wie oben bereits angedeutet, möchte ich hier nun einige dieser Punkte anreißen, um zu verdeutlichen, woher unsere verzerrte Selbstwahrnehmung bezüglich unseres Talents kommen kann. Einige dieser Punkte sind:

Intuition

Dies ist wohl der maßgebliche Faktor bei der Frage, ob jemand "talentiert" ist oder nicht. 

Was immer wir auch tun, auf irgendeine Art und Weise müssen wir es ja tun. Die einen machen es intuitiv (oder einfach nur zufällig) auf diese Weise und sind damit erfolgreich und andere machen es auf eine andere Weise und sind damit weniger erfolgreich.

Hier werden schon die Weichen gestellt.

Die einen feiern durch diesen zufällig gewählten Weg die ersten Erfolgserlebnisse, erhalten Anerkennung, erfahren Endorphinausschüttungen,  

bauen Selbstvertrauen auf, steigern somit die Motivation zum Weiterüben und werden dadurch immer besser. Ergo: Talentiert!

Die anderen haben zufällig einen anderen Weg gewählt, der nicht den erhofften Erfolg brachte und das genaue Gegenteil ist der Fall. Statt Anerkennung Entmutigung. Statt Endorphinen Enttäuschung. Selbstvertrauen und Motivation gleich Null. Ergo: Untalentiert!

Wenn man sich diesen Stempel erst einmal aufgedrückt hat, kommt man davon nicht mehr so leicht weg, denn die Meinung wird irgendwann zum Glaubenssatz und somit zum festen Bestandteil unseres Lebens.

Fakt ist jedoch, dass beide die gleichen Grundbedingungen hatten und sich ihre Entwicklung und ihr Selbstbild aufgrund von willkürlichen Entscheidungen völlig entgegengesetzt entwickelt haben.

Dies ist eine gute Nachricht, denn jetzt wissen wir, dass nicht übernatürliche Kräfte und Supertalente am Werk sind, sondern dass es bessere und weniger gute Wege gibt, wie man an sein Ziel kommt.

Und das bedeutet wiederum, dass wenn der supertalentierte Superprofi es geschafft hat auf sein Level zu kommen, dann kann ich das genauso schaffen!

Es gilt nur herauszufinden, was mache ich falsch, was der andere richtig macht und setze es dann um!


Falsche Erwartungshaltung

Ein anderer Aspekt, ist die falsche Erwartungshaltung, die man bezüglich des Musizierens hat.

Wie oft hört man über virtuose Musiker, die 8 - 14 Stunden täglich intensiv üben, im Alter von 3 Jahren bereits angefangen haben, mit 6 komponiert haben, mit 8 ganze Symphonien geschrieben haben, eine unglaubliche Disziplin besitzen und und und.

Klar, wenn man jetzt mit 30 mit dem Musizieren anfängt und nach 12 Minuten bereits genervt ist, weil der kleine Finger nicht das tut was man ihm sagt, kommt schnell die Idee, dass man dafür nicht geschaffen sein könnte und überhaupt gar nicht so viel Zeit dafür aufbringen kann und sowieso viel zu alt ist, etc.

Wenn man aber weiß, dass man selbst mit 2 Minuten Üben täglich (z.B. mit der Guerilla Taktik) und in egal welchem Alter ein guter Musiker werden und vor allen Dingen Spaß am Musik machen haben kann, dann sieht die Sache doch schon ganz anders aus.

Ein weiterer Punkt ist, dass wir generell zu ungeduldig sind, bzw. den zeitlichen Aufwand beim Erlernen eines Instrumentes weit unterschätzen. Manche sind schon nach 2 Tagen frustriert, wenn ihre Finger nicht so arbeiten, wie sie es gerne hätten.

Fakt ist, dass das Vergessen eine wichtige Grundfunktion unseres Gehirns ist und wir so einen Großteil der Übungszeit zum Wiederholen von bereits Gelerntem benötigen.

Das bedeutet, dass wir bei der Beurteilung unserer Entwicklung in längeren Zeitabschnitten denken müssen. Es ist wie beim Sport oder Krafttraining. Nach einer Woche wird man nicht viel merken (außer Muskelkater vielleicht), nach 3 -4 Monaten aber schon! 

Deswegen: Dran bleiben und den Prozess genießen!


Leidenschaft & Interesse

Ganz ehrlich, manche Leute haben einfach kein Bock auf Musik. Es ist nicht ihr Ding oder sie machen andere Dinge einfach viel lieber. 

Wie oft hatte ich in meiner Lehrer-Laufbahn Schüler, die regelrecht von den Eltern zur Probestunde in den Unterrichtsraum gezerrt wurden.

Jetzt hast Du den Schüler da sitzen, der ganz offenbar nicht von sich aus hier ist und sich wahrscheinlich vorkommt wie eine Katze, die man gerade ins Wasser geschmissen hat und einfach nur weg will.

Du willst es ihm natürlich so angenehm und spaßig wie möglich machen und denkst Dir, hmm... vielleicht fragst Du ihn einfach nach seinem aktuellen Lieblingslied. Da hat er doch bestimmt Bock drauf. Antwort: *Achselzucken*.

Und auf welche Bands steht du? Wen findest du richtig klasse? *Achselzuck*.

Ok. Und welchen Musikstil magst du so? Pop? Rock? Techno? HipHop?... *Achselzuck*

Wann und wo hörst du denn am liebsten Musik? In deinem Zimmer? Im Radio? Auf dem Weg zur Schule?....
Antwort: "Eigentlich höre ich gar keine Musik. Mag ich nicht."

Und was machst du am liebsten, wenn du Zeit für dich hast und machen kannst, was du willst?
Antwort: "Fußball spielen!!! Gleich, wenn ich hier fertig bin, treffe ich mich mit meinen Freunden auf dem Platz!" *Strahlen in den Augen*

Ja, dann versuchst Du ihm etwas Interessantes auf der Gitarre zu zeigen, in der Hoffnung, dass der musikalische Funke überspringt, wohl wissend, dass die Chancen dafür unter keinem guten Stern stehen.

Und es ist ok! Es soll ja tatsächlich Menschen geben, die mit Musik nichts anfangen können oder wo der Funke einfach noch nicht übergesprungen ist.

Manche hat die Muse einfach noch nicht geküsst und ich glaube das Schlimmste was man machen kann ist, jemanden oder auch sich selbst, zur Musik "zwingen" zu wollen und ihm/sich somit den letzten Spaß daran endgültig zu rauben.


Unterbewusstsein

So, jetzt wird es interessant! Wir schauen nämlich mal kurz unter die Spitze des Eisberges, ob sich da irgendwelche Saboteure und Blockaden befinden, die uns zu "Untalentierten" machen wollen.

Bestimmt hattest Du schon Situationen, in denen Du Dir von einem Moment auf den anderen plötzlich unbehaglich vorkamst, ohne dass Du sagen könntest warum.

Auf einmal wirst Du misstrauisch oder bekommst Angst, etwas ist Dir nicht geheuer, bist plötzlich entmutigt, bekommst Selbstzweifel. Oder Du tust etwas oder reagierst impulsiv und weißt gar nicht warum.

Hier ist höchstwahrscheinlich Dein Unterbewusstsein im Spiel, welches durch irgendeine bestimmte Situation "getriggert" wurde.

Einerseits ist unser Unterbewusstsein eine geniale Sache, das dafür Sorge tragen möchte, dass es uns gut geht und uns unser Überleben sichert - und das blitzschnell, auch in Extremsituationen.

Andererseits ist es recht fehleranfällig, was uns im Alltag manchmal das Leben unnötig erschweren kann - wie z.B. bei dem Thema Talent.

Man kann es sich vielleicht wie bei einem Computer vorstellen, wo das Bewusstsein der Rechenprozessor ist und das Unterbewusstsein die Festplatte.

Der Prozessor benötigt sehr viel Energie, kommt schnell an seine Grenzen und kann daher nur eine begrenzte Anzahl an 

Prozessen gleichzeitig verarbeiten, während die Festplatte kaum Energie benötigt und sehr viele Daten speichern kann.

Im Gegensatz zum Computer aber, kann unsere Festplatte, also unser Unterbewusstsein, nahezu unbegrenzt Daten aufnehmen und speichern, von denen jedoch nur ein Bruchteil von unserem Bewusstsein abgerufen werden kann.

Wenn Du jetzt 20, 40, 80 Jahre alt bist, hast Du natürlich dementsprechend viele Daten auf Deinem Speicher, von denen Du meist gar nichts mehr weißt und auf die Du auch nicht zugreifen kannst.

Sprich: Du weißt gar nicht was Du alles weißt!

Wozu soll das gut sein?

Nun, um unser Überleben zu sichern, bedient sich das Unterbewusstsein eines genialen Tricks:

Dadurch dass Du bestimmte Erfahrungen in bestimmten Situationen gemacht hast, die bestimmte Gefühle in Dir erzeugt haben, hat Dein Unterbewusstsein unzählige Ressourcen zur Verfügung, die es mit Deiner aktuellen Situation vergleichen kann und diese dadurch einschätzen kann - ohne dass Du etwas davon bewusst mitkriegst.

Aus evolutionärer Sicht, ist dies eine super Sache.

Hast Du Dich z.B. mal in eine lebensbedrohliche Situation begeben, wird Dein Unterbewusstsein die Umstände dieser Situation als Muster abspeichern und als Referenz für zukünftige, ähnliche Situationen nutzen.

Erkennt es diese Muster erneut, löst es eine Art Frühwarnsystem in Dir aus, das Dich schon im Vorfeld vor dieser Situation bewahrt.

Genial, ABER....

Das einzige Problem daran ist, dass das Unterbewusstsein Informationen abspeichert, ohne zu überprüfen, wie real diese Tatsächlich sind und ob sie Dir wirklich gut tun. 

Wenn Du z.B. mal todesmutig eine Frau angesprochen hast, weil Du sie super interessant fandest, Du daraufhin schroff abgelehnt wurdest und mega enttäuscht und gekränkt warst, wird es Dein Unterbewusstsein, mit samt Anfangsbedingungen, Resultat und Deinen Emotionen, abspeichern.

Klar wird Dein Unterbewusstsein das nächste mal, wenn Dir eine super interessante Frau über den Weg läuft, genau diese schlechten Gefühle in Dir auslösen, als ob es Dir sagen wollte: " Bloß nicht, es tut Dir nicht gut, es kränkt und verletzt Dich!!" und Du wirst sie darauf hin vielleicht nicht ansprechen.

So fängst Du an, Dir limitierende Sichtweisen anzueignen, Dir Selbstzweifel einzureden und Erfahrungen negativ zu verarbeiten, die Dich im Laufe der Zeit immer mehr prägen und Teil von Dir werden.

Aber vielleicht hättest Du diesmal keinen Korb gekriegt, ihr hättet euch unter Umständen kennengelernt und womöglich wäre noch mehr daraus geworden. Und wenn nicht mit ihr, dann vielleicht mit der nächsten oder übernächsten...

Du merkst worauf ich hinaus will. Manchmal brauchen wir Überwindung und Mut für gewisse Dinge, die vielleicht Angst und Unbehaglichkeit in uns auslösen, aber langfristig einem größeren Ziel dienen, das sehr wohl gut für uns ist.

Das Unterbewusstsein registriert jedoch nur diese "schlechten" Gefühle und versucht uns vor ihnen zu bewahren, ohne den langfristigen Nutzen und den Vorteil für uns darin zu sehen.

Womit wir wieder beim anfänglichen Thema, dem Talent, wären

Inwieweit könnten wir selber Opfer solcher Mechanismen des Unterbewusstseins sein, was die Selbsteinschätzung bezüglich unseres Talents angeht?

Haben wir uns limitierende Sichtweisen angeeignet, weil wir hier und da in unserer Kindheit zu hören bekommen haben, wir seien unmusikalisch oder hätten kein Talent?

Wurden wir vielleicht mal verspottet, als uns jemand beim Singen oder Spielen gehört hat?

Hatten wir vielleicht mal einen Blackout, als wir etwas vor vielen Menschen vortragen wollten und sind dann im Boden versunken vor Scham?

All diese Dinge sind völlig normal und gehören zur Entwicklung dazu, doch für das Unterbewusstsein stellen sie genau so eine "Gefahr" dar, wie blind über eine stark befahrene Kreuzung zu laufen und es setzt alles daran, uns davor zu bewahren.

Kann man auf diese hinderlichen Informationen zugreifen und sie "umprogrammieren"?

Ja, kann man! Leider nicht so einfach, wie bei unserem Computervergleich, wo man bestimmte Daten einfach löschen könnte.

Beim Unterbewusstsein lässt sich nichts löschen, aber überschreiben!

Und wie soll das gehen?

Ganz einfach, indem man:

  • solche negative Erfahrungen (sofern man sie sich bewusst gemacht hat) gezielt konfrontiert, in dem Wissen, dass nichts Schlimmes passieren kann, selbst wenn es erneut schief geht
  • sich immer wieder dieser "negativen" Erfahrung stellt und zwar solange, bis man genügend positive Erfahrungen mit dieser Situation gemacht hat, so dass das Unterbewusstsein sie nun mit etwas Positivem verknüpft

Wiederholung ist hier das Schlüsselwort!

Auf unser Beispiel mit der super interessanten Frau bezogen würde das heißen, dass unser Kandidat die erste negative Erfahrung nicht einfach mit einer nächsten positiven Erfahrung überschreiben kann.

Je dramatischer die negative Erfahrung für ihn war, desto mehr Wiederholungen und Zeit sind nötig, um diese Erfahrung zu überschreiben. 

Das Gute aber ist: Wenigstens können wir daran arbeiten und Schritt für Schritt unsere unterbewussten Barrieren abbauen!


Persönlichkeitsentwicklung

Ein weiterer entscheidender Faktor, der uns schnell das Gefühl geben kann, untalentiert zu sein ist unsere Persönlichkeit und Selbstwahrnehmung.

Hierunter fallen Punkte wie Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein, Selbstverantwortung und generell das Selbstbild, das man von sich hat.

Man kann sich denken, dass ein Mensch mit sehr geringem Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl nur schwer die nötige Zuversicht, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen aufbringt, die für das Erlernen eines Instrumentes notwendig sind (obwohl das Musizieren an sich für derartige Defizite wie geschaffen und förderlich ist).

Was bedeutet Persönlichkeitsentwicklung überhaupt?

Im engeren Sinne bedeutet Persönlichkeitsentwicklung die Auseinandersetzung mit sich selbst, mit seiner Vergangenheit, mit seinen Wünschen und Zielen, seinen Verhaltensweisen, seinen Gewohnheiten und Glaubenssätzen, etc.

All dies vor dem Hintergrund des persönlichen Wachstums und dem Ziel, als Mensch zu wachsen, zu reifen, handlungsfähiger zu werden, lebendiger zu werden, sich gezielt weiterzuentwickeln, um so zu leben wie man es möchte, frei zu sein, selbstbewusst zu sein, ein potenter Mensch zu sein, Verantwortung zu übernehmen, das Steuer in die Hand nehmen, etc.

Hier gibt es grundsätzlich 3 Säulen an denen man arbeiten sollte:

  • Wissen - (Bücher, Kurse, Coachings, Workshops,...)
  • Kraft - (das Gelernte umsetzen und durchziehen)
  • Umwelt - (Umgebung schaffen, die Dein Ziel fördert und nicht behindert! Z.B. als Fettleibiger der Sport machen und abnehmen will, nicht mit anderen Fettleibigen die Zeit verbringen, sondern lieber mit Fitness-Freaks.

Wo fängt man an?

Für Schnellstarter ist der beste und schnellste Weg, mit der körperlichen Fitness anzufangen. Hier erreicht man am ehesten messbare und vor allen Dingen sichtbare Ergebnisse!

Man fängt an, sich wohl in seiner Haut zu fühlen und baut Selbstvertrauen auf, was sich ganz schnell auch auf andere Lebensbereiche auswirkt.

Ein weiterer sehr zuverlässiger Punkt ist, sich gezielt seinen Ängsten zu stellen, denn genau hier liegt das allermeiste Wachstumspotenzial!! 

Versuche herauszufinden wo Deine Ängste liegen und nehme sie in Angriff! Hast Du Angst vor Leuten zu spielen? Dann mach genau das. Hast Du Angst fremde Menschen anzusprechen? Dann tue genau das!

Ziel ist es dabei, die eigene Komfortzone zu verlassen und dadurch zu erweitern, neue Herausforderungen anzunehmen und an ihnen zu wachsen.

Freue Dich jedes mal, wenn Du in Situationen kommst, wo Du Unbehagen, Scheu oder Angst verspürst, denn genau hier kannst Du ansetzen!

Wer sich umfassender mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung beschäftigen möchte, was ich grundsätzlich jedem wärmstens empfehle, der in diesem Bereich Defizite hat, findet hierzu unzählige Bücher, Workshops und Coachings im Netz. 

Sehr zu empfehlen wären hier z.B. "Die 6 Säulen des Selbstwertgefühles" von Nathaniel Branden und "Das Robbins Power Prinzip" von Tony Robbins.


Bewusste Ziele vs. unbewusste Ziele

Hatten wir das Thema Bewusstsein und Unterbewusstsein nicht schon?

Ja, aber in einem anderen Kontext. Während wir oben von internen Mechanismen des Unterbewusstseins gesprochen haben, die uns behindern und limitieren können, geht es jetzt um unsere gesteckten Ziele und warum sie unter Umständen "falsch" sind.

Was meine ich mit "falsch"?

Wir alle wollten mal (oder wollen eventuell immer noch...) Astronaut werden oder Pilot, Filmstar, Musikstar, Fußballprofi, Arzt, Tennisprofi oder Prima-Ballerina...

Warum sind wir es nicht geworden? Die meisten würden sagen, weil wir es nicht genug wollten. Daran liegt es aber nicht. Ich glaube in der Zeit, als wir diese Ziele hatten, wollten wir nichts lieber auf der Welt als das!

Das eigentliche Problem ist, dass wir das Falsche wollen. Wir wollen das Resultat, das Ziel, aber wir wollen nicht den Weg dorthin, den Aufwand und die Verpflichtungen, die mit dem Ziel verbunden sind.

Man will oft den Ruhm, die Bewunderung, das Ansehen und die Bestätigung von außen, um vielleicht sein mangelndes Selbstwertgefühl zu kompensieren (Stichwort: Persönlichkeitsentwicklung). 

Man ist aber nicht bereit täglich 6 Stunden zu trainieren oder zu üben, strenge Diäten einzuhalten, stundenlang Texte auswendig lernen, jahrelang als Unbekannter auf kleinen Bühnen aufzutreten ohne zu wissen, ob man je Erfolg haben wird, etc.

Es geht also nicht um die Sache selber, sondern um das Idealbild, das man sich von dieser Sache gemacht hat, welches ein bestimmtes Bedürfnis befriedigen soll.

Will ich Musiker werden, weil ich die Musik genieße, sie mir Freude bereitet und ich Emotionen in den Menschen und mir selbst erzeugen möchte, oder geht es mir in Wirklichkeit darum, cool und den Groupies zuzwinkernd auf der Bühne zu stehen und angehimmelt zu werden?

Das sind zwei paar Schuhe!

In beiden Fällen will ich Musiker werden, jedoch bin ich im ersten Fall bereit, die Rahmenbedingungen zu akzeptieren und den harten Weg zu gehen, um mein Ziel zu erreichen, im zweiten Fall eher nicht!

Welcher der beiden "Musiker" wird wohl mehr Talent haben?

Deswegen: Vergleiche Deine bewussten Ziele mit Deinen unbewussten Zielen und sorge dafür, dass sie im Einklang sind und sich nicht in die Quere kommen.

Nur so kannst Du Dein Ziel auch erreichen und Dein Talent wirklich entfalten!


Fazit:

Wie eingangs bereits erwähnt: "Talent wird maßlos überschätzt"!

Ich meine, worum geht es eigentlich? Befinden wir uns in irgendeiner Art von Wettkampf, wie bei den 100 Meter Läufern, wo das vermeintliche Talent die vielleicht entscheidenden 100tel Sekunden am Ende bringt?

Eher nicht! Also wozu dieses Idealisieren oder sich mit irgendjemanden oder irgendetwas vergleichen und sich entmutigen lassen?

Es geht ja nicht darum, ein Stück schnellstmöglich durchzuspielen (es sei denn, man will ein Shredding-Record aufstellen).

Geht es nicht eher darum, Spaß am Musikmachen zu haben und es zu genießen? Emotionen zu erzeugen und sie zu vermitteln? In seiner eigenen Geschwindigkeit, so wie es einem passt und gefällt, ohne Zwang und Druck?

Und selbst wenn Du ambitioniertere Ziele hast und Profi werden willst, weißt Du nun, dass Du, ja DU, es auf jeden Fall erreichen kannst, wenn Du Dich genauer mit dem Thema und im Zweifelsfalle mit Dir selbst auseinandersetzt!

Also: In die Tonne mit dem Talent und mach' einfach geile Mucke! 😉


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